FW-Pisec: Sanktionen der Bundesregierung schaden heimischer Industrie mehr als Russland
Erstellt am 2022-06-21
„Bundesregierung fehlt Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge – außer die Mega-Inflation ist gewollt“
Scharfe Kritik an den Sanktionspaketen der Bundesregierung gegen Russland und die Folgen derer übt der Industriesprecher der Freiheitlichen Wirtschaft, Reinhard Pisec. Die Folgen der Gaskrise treffe jetzt im Sommer in erster Linie die Industrie, die ohnehin schon unter Rohstoff- und Personalmangel, unter den hohen Energiepreisen und der hausgemachten Mega-Inflation leide. „Leider fehlt der Bundesregierung das Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge, außer die Kostentreiberei war vorsätzlich so gewollt, was grob fahrlässig wäre“, erklärt Pisec.
Die von der EU erhobenen Sanktionspakete gegen Russland, an der Bundeskanzler Nehammer mit Applaus teilnimmt, treffen die österreichische Industrie ins Mark. In der Produktion notwendige Rohstoffe sind seit drei Monaten um 50% gestiegen, die Energiekosten um einen ähnlichen Betrag und die durch die Sanktionen künstlich blockierten Lieferketten treiben sogar die importierten Güter des täglichen Bedarfs in exzentrische Höhen. „Man kann doch nicht jahrzehntelang den globalen Handel propagieren, um dann von einem Tag zum anderen völlig planlos die Reißleine zu ziehen und sogar Transporte zum Stillstand zu bringen“, ist Pisec fassungslos über die Inkompetenz der Bundesregierung.
Alleine die von der EU auferlegten Compliance Vorschriften bringen einen Preisunterschied von 20% zu den Weltmarktführern in China, die ihre Produkte dementsprechend noch billiger nach Österreich bringen – die meisten asiatischen Länder nehmen ja am Sanktionspaket nicht teil – und unsere Industrie, die ja kaum mehr mithalten kann, aus den Märkten zu verdrängen. China steht ohne Sanktionen vor einer Renaissance ihres hohen Wirtschaftswachstums, Österreich durch die Sanktionen hingegen vor einem Schrumpfungsprozess mit negativen Rückkoppelungseffekten für die Bevölkerung. Vor dem Beschluss der Sanktionen wäre 2022 ein tolles Wirtschaftswachstum in Österreich erzielt worden, das von der Bundesregierung mutwillig und vor allem völlig sinnlos an die Wand gefahren wurde. „Anstatt planlos Krisensitzungen einzuberufen und Almosen mit Placebowirkung an die Wirtschaft zu verteilen, sollte die Bundesregierung besser die Sanktionen sofort aussetzen und die selbstfabrizierte Wirtschaftskrise wird sich weitgehend auflösen“, so Pisec abschließend.