Freiheitliche Wirtschaft zur Kammerreform: Ein Minimalkompromiss zwischen Reaktionären und Bewahrern!

Weitere Schritte in Richtung moderner, schlanker Strukturen statt eigensinnigem WB-Machterhaltungsdiktat wider den Unternehmerinteressen müssen folgen!

„Für die Freiheitliche Wirtschaft ist die Senkung der Kammerumlage 1 und 2 ein richtiger Ansatz, um die Mitglieder finanziell zu entlasten. Auch die Einschränkung von Mehrfachmitgliedschaften war immer ein Anliegen der Freiheitlichen Wirtschaft, schließlich geht es hier um Zwangsbeiträge der Unternehmen. Daher ist eine Senkung der Kammerabgaben natürlich wünschenswert und im Sinne der Freiheitlichen Wirtschaft.“, so der Bundesobmann und WKÖ-Vizepräsident Matthias Krenn heute im Wirtschaftsparlament.

Krenn weist darauf hin, dass die heimische Unternehmerschaft dadurch um 63 Mio. Euro oder rund 7,5 Prozent der Gesamteinnahmen der WK-Organisation entlastet werde. Hinzu komme ein Entlastungspotenzial von geschätzten 37 Mio. Euro. Ein erster Schritt, dem weitere Entlastungsschritte folgen müssen und daher werde das von der Freiheitlichen Wirtschaft unterstützt.

Der große Wurf sei dieses Vorhaben aber nicht, sondern ein Minimalkompromiss zwischen Bewahrern und Reaktionären. Die Chance auf eine echte Reform mit einer Änderung des Wahrechtes und dem verbundenen Verwaltungsabbau mit all seinen Einsparungspotentialen wurde leider vertan. Hier wurden die guten Vorschläge der Freiheitlichen Wirtschaft, wie etwa das Verbot nachträglicher Zurechnungen, zentrales Wählerregister, gesetzliche Vorgabe der Listenplätze, das mögliche „Abholen“ von Wahlkarten oder transparente und verbindliche Normierung der Wählergruppenförderung seitens des Wirtschaftsbundes im Keim erstickt.

14.000 zu besetzende Funktionen in etwa 1.300 gesetzlich geregelten Organisationseinheiten, die dann die Interessen der Branche vertreten sollen, sind weder zeitgemäß noch funktionell. Diese verworrenen Strukturen sind im 21. Jahrhundert nicht mehr angebracht. Sie sind hemmend und der wirtschafts- und branchenpolitischen Interessensvertretung nicht dienlich! Aus diesem Grund hat sich die Freiheitliche Wirtschaft für eine Demokratisierung des Wahlrechtes, eine Entbürokratisierung der Kammersysteme und eine größeren Beitragssenkung für alle Unternehmer des Landes ausgesprochen.

„Für die Freiheitliche Wirtschaft ist daher nur die finanzielle Entlastung der Zwangsmitglieder positiv, wobei auch dort die echte Umsetzung noch viele Fragen offen lässt. Weil es aber ein positives Signal an die Unternehmer ist, stimmte die Freiheitliche Wirtschaft diesem Teil zu, in der Hoffnung, dass es zu einer echten Entlastung mit weiteren Reformschritten kommt.“, so der Bundesobmann, WKÖ Vizepräsident Matthias Krenn, abschließend.