Sparte Tourismus hat wesentlich mehr Problemfelder als fehlende Fachkräfte!

FW-Krenn: Auf Rauchverbot, Einschränkungen unternehmerischer Freiheiten, hohe Steuern und Bürokratien darf nicht vergessen werden!

„Die Problembereiche der Sparte Tourismus- und Freiheitwirtschaft sind schon jahrzehntelang bekannt und beschränken sich nicht nur auf den hausgemachten Fachkräftemangel. Machbare Lösungen durch Lohnnebenkostensenkungen und Schaffung von Ausbildungsanreizen hat man schon mit einigen Masterplänen angekündigt aber nicht wirklich umgesetzt. Es hat fast den Anschein, als wenn ein schwarz-rot-grüner Kaugummi unter den Schuhen echte Gegenmaßnahmen verhindert und es daher wieder nur bei reinen Ankündigungen bleiben wird“, verweist der Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft (FW) und WKÖ-Vizepräsident, Matthias Krenn, auf die halbherzigen Diskussionen im Tourismus.

Krenn weiter: „Keine andere Sparte hatte in den letzten Jahren mit derart hohen Belastungen und Konkurrenz zu kämpfen. Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht, bürokratischer Mehraufwand bei der Allergenverordnung, das generelle Rauchverbot und der überzogene Anrainerschutz setzen der Gastronomie existenzbedrohend zu. In der Hotellerie sieht es mit den unrealistischen Abschreibungszeiten, überbordenden legistischen Anforderungen für Betriebsnachfolgen und hoher Steuerbelastungen auch nicht wirklich rosig aus. Dem Sterben der Kino- und Vergnügungsbetriebe in Zeiten von Digitalisierung und Streaming ist kaum noch Einhalt zu gebieten. Vor allem die Reisebüros werden immer mehr durch überzogenen Konsumentenschutz und der Dumpingpreisschlacht internationaler Plattformen ausgebremst. Viele Betriebe aus dem Freizeit- und Sportbereich sind Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und kämpfen daher an allen Fronten und vor allem mit fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten.“

„Wir haben mit unserem Programm Wirtschaft 4.0 bereits seit 2019 einen umfassenden Forderungs- und Maßnahmenkatalog erarbeitet, der nicht nur für die Zeit der Wirtschaftskammer-Wahl gilt, sondern wir werden diese Punkte laufend bis zur tatsächlichen Umsetzung in den Wirtschaftsparlamenten einbringen und vorantreiben:

Sinnvolle Raucher-Regelung

–       Gleiches Recht bei Errichtung von Raucherräumen (öffentliche Einrichtungen, Hotellerie)

–       Lokale unter 50 Verabreichungsplätzen – freie Wahl ob Raucher- oder Nichtraucherlokal

–       Keine Vorverlegung von Sperrstunden aufgrund Anrainerschutzwillkür

–       Klare und rechtssichere Definition der Freiflächen

–       Weiterführung Sisha-Bars unter Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen beim Einlass

Entbürokratisierung

–       Regulierungs- und Auflagenwahn eindämmen

–       Aufzeichnungs- und Kennzeichnungspflichten reduzieren bzw. praxistauglicher gestalten

–       Erleichterungen bei Betriebsanlagengenehmigungen und Betriebsnachfolgen

Faire Steuern

–       Umsatzsteuersenkung für mehr internationale Wettbewerbsfähigkeit

–       Aussetzung der automatischen Einkommensteuervorauszahlung

–       Senkung der Mindestkörperschaftssteuer

–       Anpassung der Abschreibung an die tatsächliche Lebensdauer

Finanzierungsmodelle

–       Einfacherer Zugang zu zinsgünstigen Krediten und Haftungen

–       Wiedereinführung einer Investitionsförderung

Rechtssicherheit

–       Schaffung eines Rechtsbeistandsnotdienstes durch die Wirtschaftskammer

–       Errichtung einer Ombudsstelle für alle gastronomischen Angelegenheiten

Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

–       Aushilfscheck bei Arbeitsengpässen

–       Neudefinition von Schlüsselarbeitskräften

–       effizienter Umschulungsmaßnahmen für Arbeitslose

–       Abschaffung der Branchenschutzfrist

„Der Tourismus ist eine maßgebliche Säule des Wirtschaftskreislaufes. Mit unseren Forderungen zielen wir darauf ab, Wettbewerb und Unternehmertum zu beleben. Unternehmer der Sparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft tragen hohe Verantwortung für sich und ihre Mitarbeiter. Die Politik ist gefordert, diese Unternehmer nicht nur mit leeren Worthülsen und Versprechungen bei guter Laune zu halten, sondern ihr mehr Spielraum und Luft zum Atmen zu verschaffen. So können mehr Arbeitsplätze mit höheren Ausbildungsstandards und vor allem regionaler Wohlstand geschaffen werden“, so Krenn abschließend.