Qualitätshandwerk im Kampf gegen digitale Raubritter unterstützen!

Aktive Maßnahmen zum Schutz des Tiroler Qualitätshandwerk gegenüber digitaler Abzocke fordert die Freiheitliche Wirtschaft Tirol ein.

Winfried Vescoli, Obmann FW-Tirol: „Zahlreiche Beispiele in der Vergangenheit, besonders bei Schlüsselnotrufdiensten haben gezeigt, dass wir massiv gegen ein derartiges, fast schon kriminelles Vorgehen der Abzockerfirmen vorgehen müssen.

Die Sicherheitsfirma Lintner aus Schwaz schreibt auf ihrer Facebookseite „Unglaublich aber leider Tatsache. Gibt man „Lintner Schwaz“ in die Google-Suche ein, kommt ein unseriöser Aufsperrdienst, dessen Einsätze einen unserer Kunden letzte Woche 700.- gekostet hat. Die geben sich sogar noch als Lintner aus. Unsere Mitarbeiter haben alle eine klar sichtbare Firmenbekleidung. Passen sie auf!“

Bei der angesprochenen Firma, die mit einer bezahlten Werbeanzeige auf dem Suchportal arbeitet, handelt es sich um ein deutsches Unternehmen. „Hier wird der Kunde bewusst in die Irre geführt und nebenbei wird das Ansehen des Tiroler Qualitätshandwerk schwer geschädigt.“, stellt Vescoli weiter fest.

Die Problematik von sogenannten „Google-AdWords“ hat bereits die deutschen Gerichte beschäftigt. „Unternehmen müssen dafür sorgen, dass keine eigene Internet-Werbung erscheint, wenn ein Nutzer nach dem Firmennamen eines Konkurrenten sucht.“ Das gelte selbst dann, wenn das Unternehmen gar nicht für die Einblendung der Anzeige verantwortlich ist, entschied der 6. Zivilsenat des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts (OLG) und bestätigte damit ein Urteil des Landgerichts Kiel. Es reiche aus, wenn es davon wusste, dass seine Anzeige erscheint, wenn nach dem Konkurrenten gesucht wird entschieden die Richter unter Berufung auf das Markenrecht.

Die zahlreichen Vorfälle soll die Wirtschaftskammer Tirol zum Anlass nehmen, Gegenmaßnahmen zu setzen. Neben einer Abmahnung derartiger Betriebe soll die Rechtsabteilung der Wirtschaftskammer im Interesse ihrer Mitglieder auch einen entsprechenden Gang zum deutschen Gericht prüfen, fordert die FW-Tirol.

Außerdem soll die WK in Zusammenarbeit mit den Betrieben ein verstärkte Informationsoffensive starten. Vor allem in den Gemeindezeitungen und lokalen Kommunikationsquellen sollen entsprechende Warnungen über die digitale Abzockmaschinerie platziert werden. „Die WK Tirol kann außerdem prüfen, ob gemeinsam mit den Handwerksbetrieben und den Einrichtungen des Bildungsstandortes Tirol ein App mit Notdiensten und Betrieben in der unmittelbaren Nähe entwickelt werden kann.