FW-Tirol: „Gastronomen werden zu Bürohengsten degradiert

Neue EU-Verordnung bringt bürokratische Mehrbelastungen für die Gastronomen!

„Mit der geplanten EU-Verordnung zu Acrylamid ist eine weitere Bürokratielawine für die heimischen Gastwirte zu erwarten.“, beurteilt Winfried Vescoli, Obmann der Freiheitlichen Wirtschaft Tirol, das Regelwerk der Experten. „Gesundheitsschutz und Vorbeugung sind selbstverständlich wichtige Bereiche, der geplante Verarbeitungsnachweis schießt jedoch wieder einmal über das Ziel hinaus! Der Stoff Acrylamid entsteht bei  starker Erhitzung stärkehaltiger Lebensmittel und findet sich besonders in Backwaren, Kaffee und Kartoffelprodukten, wie Pommes-Frites und Chips wieder. Seit 2002 steht Acrylamid im Verdacht, krebserregend zu sein und das Erbgut zu verändern. Außerdem wird vermutet, dass es in hoher Dosis das Nervensystem schädigt. Beim Menschen konnten diese Zusammenhänge bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden. Zudem fehlt es an verbindlich festgelegten Grenzwerten bei Lebensmitteln. Experten sind sich uneinig über die Risikobewertung von Acrylamid in der Nahrung, zumal dieser Stoff in gewissen Mengen schon immer vom Menschen durch die Erhitzung von Nahrungsmitteln  aufgenommen wurde. In einem umfassenden Regelwerk macht die EU-Kommission den professionellen Herstellern genaue Vorgaben. Betroffen ist dabei einmal mehr die Gastronomie. Neue Nachweis- und Dokumentationspflichten sind ebenso in der Verordnung enthalten, wie die Abgabe von Proben und deren Analysen.

„Die EU-Regulierungswut hat in dieser Frage wieder beinhart zugeschlagen, einmal mehr auf Kosten der Gastronomie. Die laufende Verlagerung von bürokratischen Aufgaben an die Gastronomen, deren Sinnhaftigkeit ich in Frage stelle, ist der vollkommen falsche Weg. Mit den Zielsetzungen einer Entbürokratisierung und Erleichterung für die Wirtschaftstreibenden hat diese Verordnung, die bereits im Frühjahr 2019 in Kraft treten soll, auf alle Fälle nichts zu tun. Da der EU-Entwurf sich gerade in der Begutachtungsphase befindet, ist zu hoffen, dass von österreichischer Seite die überzogenen Verordnungspunkte reklamiert werden.“, so sieht Vescoli noch eine Chance, die neuerliche Bürokratiebelastung für die Gastronomen zu verhindern.