“Lebensraum 4.0” sorgt weiterhin für Verwunderung, überhastetes Handeln und eigenartige Aufgabenstellungen.

Winfried Vescoli RfW/FW Tirol Obmann: „Der Ablauf rund um die Lebensraum 4.0 GmbH wird immer kurioser und undurchsichtiger.“

Die Kritik an der Gründung der Lebensraum 4.0 GmbH wurde von handelnden Personen der Landesregierung nicht wahrgenommen und stattdessen wurde überhastet die GmbH ins Leben gerufen und mit eigenartig anmutenden Aufgabenstellungen betreut. „Wir haben von Anfang an die Konzeption dieses Lebensraum 4.0 Konzeptes hinterfragt, aber statt Antworten haben Platter und Co. schon jetzt die GmbH ins Leben gerufen und einen Betriebszuschuss von 150.000 Euro freigegeben. Eine Vorgangsweise, die auch durch die Aufnahmen bekannter Unternehmer in den Aufsichtsrat der GmbH, nicht einfach hingenommen werden kann.

Winfried Vescoli: „Rasches Handeln ist in der Politik sicher gefragt, aber warum nur beim Lebensraum 4.0 Konzept. Es entsteht vielmehr der Eindruck, dass sich die Volkspartei mit Unterstützung der Grünen in Sachen Landtagswahlkampf einen Vorteil auf Kosten der Steuerzahler verschaffen will. Alleine der Fortbestand der drei tragenden Säulen der Marke Tirol, wirft die Frage auf, welche Rolle die Dachkonstruktion Lebensraum 4.0 spielen soll. Wir hatten ja schon einmal einen “Zukunftsvordenker” im Landhaus, deren Aufgabengebiet ebenfalls recht unklar war.“

Kritik übt der freiheitliche Unternehmervertreter auch an den vorgeschlagenen Projekten. Die „Machtbarkeitsstudien-Agentur“ aus dem Hause Platter solle sich um ein Technologiezentrum, ÖV-App und Schneekompetenzzentrum kümmern. „Ein Technologiezentrum in Innsbruck ist sicherlich begrüßenswert, wenn auch die Idee selbst keinesfalls neu ist.“, stellt Winfried Vescoli dazu fest. „Gescheitert sind derartige Überlegungen bisher aber an den unterschiedlichen Vorstellungen der Wirtschaft und der bestehenden Bürokratie.“, erwartet Vescoli mit Spannung die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie. „Zumindest hoffe ich, dass genau derartige Fragen geklärt werden und es sich nicht nur um eine Immobilien- und Grundstücksklärung handelt.“

Irritiert ist Vescoli von der Aufgabenstellung „Neuartiger Handyvertrieb im ÖV“. Der RfW/FW Obmann dazu: „Vielleicht wurde der Landeshauptmannstellvertreterin Felipe damit ein Gefallen getan. Warum sich aber die Lebensraum 4.0 GmbH mit dieser Frage befassen soll, ist schon eher ein Rätsel. Wir haben hochqualifizierte Schulungseinrichtungen, wir hatten mit „adventure X“ einen Business-Plan Wettbewerb und wir haben zahlreiche Unternehmen, die diese Fragen sicherlich lösen können.“ Auch beim Thema Schneeerzeugung ist der Lebensraum 4.0 kein Vorreiter. Tirol hatte und hat zahlreiche Veranstaltungen in diesem Bereich mit verschiedenen Experten. Es ist nur zu hoffen, dass hier nicht wieder versucht wird, das Rad neu zu erfinden. Insgesamt bleibt der Lebensraum 4.0 ein Projekt des Landeshauptmannes, desen Sinnhaftigkeit nicht erkennbar ist. Statt eine Chance zu nützen, bleiben ÖVP und Grüne wieder einmal in ihrem politischen Denkmuster verhaft