RfW/FW Tirol: „Geschäftsschließung Eiltempo spiegelt Probleme der Nahversorgung wieder.“

Winfried Vescoli will stadtteilbezogenen Nahversorgungsbericht

Wer vor dem Feiertag seine Einkäufe eventuell beim Spar auf der Hungerburg erledigen möchte, steht vor verschlossenen Türen. RfW/FW Tirol Obmann und Innsbrucker Gemeinderat Winfried Vescoli: „Die Schließung im Eiltempo des Marktes ist nicht gerade kundenfreundlich, sie zeigt aber auch die Problematik der Nahversorgung in Innsbruck.“

Rund 1500 Menschen leben auf der Hungerburg über Innsbruck und sind seit kurzem ohne Nahversorger. „Alle Bestrebungen und Vorschläge in Richtung Marktbetreiber wurden leider nicht aufgenommen.“, zeigt sich Winfried Vescoli von der Geschwindigkeit der Schließung des Spar-Marktes doch ein wenig überrascht. „Angeregt wurde u.a. eine Verkleinerung der Verkaufsfläche und die Einführung eines „Generationen-Cafés“, erinnert Vescoli an einige Ideen. Im Februar teilte der SPAR-Konzern mit: „Das österreichische Handelsunternehmen SPAR hat das Jahr 2015 sehr positiv abgeschlossen: An nunmehr über 3.000 Standorten im In- und Ausland erzielte der Konzern einen Gesamtverkaufsumsatz von 13,18 Mrd. Euro und beschäftigt fast 75.000 Menschen.“ U.a. setzt das Unternehmen auch auf die Einführung von „SPAR Express“-Märkten. Winfried Vescoli: „Eine durchaus erfreuliche Bilanz, umso unverständlicher das übereilte Handeln auf der Hungerburg.“

Durchaus interessant und auch problematisch ist die Entwicklung der Nahversorgung in Innsbruck allemal. In der Innsbrucker Museumstraße sind wohl auch aus Prestigegründen einige der bekannten Handelsunternehmen auf engsten Raum zu finden.“, erinnert Vescoli an die „Vielfältigkeit der Auswahl“, „dies trotz fehlender Parkmöglichkeiten und einem begrenzten Einzugsgebiet“. Für die Stadtpolitik eine Entwicklung, die mit Sorgfalt beobachtet werden muss. „Natürlich steht die Wirtschaftlichkeit eines Geschäftes im Mittelpunkt, im Interesse der Bevölkerung müssen aber auch weitere Parameter einen Ausschlag geben.“

2014 wurde vom Land Tirol der letzte Bericht „DIE EINRICHTUNGEN ZUR GRUNDVERSORGUNG DER TIROLER BEVÖLKERUNG“ präsentiert. Bereits damals hat sich für Innsbruck eine Verschlechterung gegenüber dem Vorbericht aus dem Jahr 2011 ergeben, seitdem ist die Situation nicht besser geworden. Winfried Vescoli: „Eine stadtteilmäßige Erhebung der Grundversorgung durch die Stadt Innsbruck wäre anzudenken, um auch entsprechende politische Maßnahmen im Gemeinderat setzen zu können.“