FW-Tirol: Kein ideologischer Schlagabtausch, sondern ehrliche Diskussion über Fehler im System

Die von Arbeitsmarktservice-Vorstand Johannes Kopf losgetretene Diskussion war längst überfällig, erklären Christian Huber, stellv. FW-Tirol Obmann und FW-Tirol-Vorstandsmitglied Dietmar Hinterreiter: „Es darf jetzt aber nicht der übliche Fehler gemacht werden, und wieder alles durch eine ideologisch gefärbte Brille diskutiert werden, sondern die Fehler und Schwächen des Systems sind klar anzusprechen und zu lösen.“

Die freiheitlichen Unternehmer unterstützen die Zielsetzung, generell mehr arbeitslos gemeldete Menschen, vor allem Langzeitarbeitslose, wieder in Jobs zu bringen.

Auch den Gedankengang von Johannes Kopf „Die Leute haben zumindest einen Fuß in der Arbeitswelt und verlernen nicht die Arbeitstugenden.“ Ist dieser Fuß in der Tür nützlicher, als es schädlich ist, weil der Unterschied zum Erwerbseinkommen zu gering wird? Inzwischen bin ich so weit: Es gehört – wenn nicht verboten – so doch massiv eingeschränkt, können Huber und Hinterreiter nachvollziehen.

„Der AMS-Chef spricht hier eine klares und seit Jahren existierendes Problem an“, führt Christian Huber weiter aus: „Gerade in der aktuellen Zeit sieht man zahlreiche Unternehmen, die dringend Personal suchen.“ Schon bei einem Spaziergang durch das Innsbrucker Einkaufszentrum DEZ ist an vielen Geschäften ein Aushang mit Personalangeboten zu finden. „Das derzeitige System der Arbeitslosenunterstützung bietet kaum Anreize, um in das Berufsleben zu wechseln“, analysiert Hinterreiter. „Natürlich ist die Situation in den einzelnen Branchen unterschiedlich, aber in vielen Bereichen ist keine Fachqualifikation nötig und trotzdem werden die angebotenen Stellen nicht angenommen.“

Kein Verständnis haben Huber und Hinterreiter für ideologisch eingefärbte Positionen. „Es ist weder das österreichische Sozialsystem noch die freie Berufswahl in Gefahr, man muss aber Probleme offen und ehrlichen ansprechen können“, finden die FW-Vertreter: „Da das derzeitige System Schwächen hat, gehören die Schwächen auch abgeschafft. Die Einbindung in das Berufsleben ist nicht nur von finanzieller, sondern auch von gesellschaftlicher Bedeutung.“