FW-Tirol Huber: „Positive Stimmung ist erfreulich, Gefahrenpotential muss aber erkannt werden und vorbereitende Maßnahmen müssen jetzt getroffen werden.“

Die Ausführungen von WK-Präsident Walser in Sachen Konjunkturentwicklung in Tirol werden von der Freiheitlichen Wirtschaft und Unabhängige in der WK Tirol durchaus kritisch aufgenommen. „Die Umfrage über die wirtschaftliche Lage ist mit ihrem Ergebnis einer positiven Stimmung durchaus erfreulich, aber sie darf nicht als Ruhepolster genutzt werden“, führt Mag. Christian Huber, Obmannstellvertreter der FW-Tirol aus.

Die freiheitlichen Wirtschaftsvertreter erinnern dabei auch an die statistischen Werte der Umfrage. So haben 219 Betriebe mit 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern teilgenommen, dabei wurde bei den Berechnungen „die Anzahl der von den TOP-Unternehmen beschäftigten MitarbeiterInnen mit einem Gewichtungsfaktor berücksichtigt“. Huber: „Dies zeigt sich beispielsweise sehr deutlich bei der Gegenüberstellung der wirtschaftlichen Lage: 61 % der Unternehmen im produzierenden Sektor sind mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden; im Dienstleistungssektor sind es hingegen nur 32 %.“

„Vor allem die bevorstehende Zahlungslawine aus Stundungen macht uns wirtschaftlich große Sorgen“, erklärt Huber weiter: „Die Briefe des Finanzamtes, der Sozialversicherungen und der Banken mit den Informationen über das Auslaufen der Stundungen sind täglich in den Briefkästen der heimischen Unternehmer zu finden.“ Rückzahlungen, Restriktionen, Werbekosten für den Neustart, Umsätze unter Vorkrisenniveau, aber auch Rohstoffverteuerung und Verknappung sind ein tödlicher Giftcocktail für viele Unternehmen, verweist die FW-Tirol auf die Warnungen der Beratungsplattform Finanzombudsmann. „Wir werden von vielen Experten seit Monaten auf die zahlreichen Gefahrenzeichen in den nächsten Monaten hingewiesen. Darauf muss sich vor allem die Wirtschaftskammer intensiv vorbereiten und bereits Lösungen und Maßnahmen präsentieren“, fordert Huber eine aktive Wirtschaftspolitik der Kammer ein.

„Es bedarf dabei Lösungsansätze aus unterschiedlichsten Bereichen“, erklärt Huber weiter. Neben interessanten, aber wohl nur langfristig und schwer umsetzbaren Ideen wie dem „Tirol Fonds“, damit soll bei Investitionen eine Ausfallhaftung seitens des Landes übernommen werden,“ bedarf es kleinteilige und rasche Förderungsmaßnahmen, die vor allem an die Bedürfnisse von KMUs und EPUs angepasst werden.

Christian Huber abschließend: „Wir müssen die Sommerwochen nutzen, um alle Varianten zu prüfen und auf mögliche Entwicklungen vorbereitet zu sein.“