„Verschärfung der EU-Entsenderichtlinie ist keine Schnapsidee, sondern absolute Notwendigkeit!“

Landesobmann Schoklitsch übt scharfe Kritik an den Worten von Baukonzern-Chef

Ein Baukonzern-Chef hat jüngst in der Kleinen Zeitung Kritik an den Vorschlägen einer Verschärfung der EU-Entsenderichtlinie geübt und diese sogar als „Schwachsinn“ bezeichnet: Es sei „die Schnapsidee des Monats“, meinte dieser. Er begründet seine Meinung damit, dass die Baubranche am Ende ihrer Kostenoptimierungen sei, weshalb man auch zukünftig auf externe Arbeitskräfte zurückgreifen wolle. Das börsennotierte Unternehmen konnte im Jahr 2015 sowohl ein Umsatzplus als auch einen deutlich höheren Konzerngewinn verzeichnen und hat zudem seine Produktionsleistung gesteigert.

RfW-Landesobmann KommR Dr. Erich Schoklitsch übt scharfe Kritik an diesen Worten. „Dass der Baukonzern im Jahr 2015 seinen Gewinn so deutlich nach oben schrauben konnte, ist schön und dazu kann man nur gratulieren. Die kleinen und mittleren Unternehmen der österreichischen Baubranche können davon jedoch nur träumen. Anstatt Gewinne zu maximieren, kämpft man hier um die eigene Existenz am Markt. Vor allem die Betriebe, die mit legal angemeldeten Mitarbeitern in Österreich tätig sind, müssen sich ständig gegen heimische, jedoch vor allem auch gegen ausländische Mitbewerber mit ‚kreativen Beschäftigungsmodellen‘ durchsetzen. Oftmals sind diese nämlich nur geringfügig angestellt und bekommen sämtliche Mehrstunden schwarz ausbezahlt, was der österreichischen Wirtschaft erheblichen Schaden zuführt. Diesem illegalen Beschäftigungsmodell und dem daraus resultierenden Lohn- und Sozialdumping muss schnellstens Einhalt geboten werden. Mit einer Verschärfung der EU-Entsenderichtlinie wäre man hier auf jeden Fall auf dem richtigen Weg!“

Derzeit sind in Österreich mehr als 30.000 Bauarbeiter arbeitslos gemeldet – obwohl das Frühjahr als Hochsaison gilt – wofür rund 1,3 Milliarden Euro Steuergelder aufgewendet werden müssen. Damit reell arbeitende kleine und mittlere Betriebe in Zukunft überhaupt eine Chance zu überleben haben, muss rasch gehandelt werden. Der RfW Steiermark sieht die Vorschläge zur Verschärfung der EU-Entsenderichtlinie als zielführend, um die österreichische Baubranche zu entlasten.