Die Freiheitliche Wirtschaft Steiermark zieht Bilanz: Inflation, Lieferkrise und Fachkräftemangel

Sehr geehrter Unternehmer!

Es gibt keinen Lockdown mehr! Das war das Versprechen der Regierung. Jetzt haben wir ihn in einer höchst sensiblen Zeit vor Weihnachten. Der Tourismus ist schwer betroffen, es gibt massenweise Stornierungen in der Hotellerie und ebenso natürlich in der Gastronomie und im Veranstaltungsbereich. Der Handel ist auch ein großer Verlierer, Amazon und andere sind die Gewinner. Die Verluste belaufen sich laut Schätzungen für die heimische Wirtschaft auf eine Milliarde Euro pro Woche!

Die sozusagen “normalen” Probleme der Wirtschaft sind dagegen der Fachkräftemangel, die Verfügbarkeit von Materialien, aber auch die Inflation. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, kann man nur mit einer längerfristigen Planung bei der Ausbildung der Jugend ansetzen. Denn eines ist klar, die Lehrlinge sind die zukünftigen Fachkräfte. Ich sehe Potenzial, hier verstärkt auch bei den höheren Schulen anzusetzen. Lehre mit Matura ist ein attraktives Konzept, das noch mehr beworben und ausgebaut werden muss und eine wirkliche Alternative zum Universitätsabschluss ist.

Wir sehen jetzt ungeschönt die Auswirkungen der Globalisierung und was passieren kann, wenn wir uns bei wichtigen Rohstoffen und Produkten von fernen Ländern abhängig machen. Der Bauteilmangel sowie die Engpässe in der Logistik werden uns noch länger beschäftigen. Hier muss auf politischer Ebene gegengesteuert werden. Man muss sich z.B. aktiv um die Wiederansiedelung von wichtigen Produktionszweigen kümmern und eine wettbewerbsfähige Produktion in Europa ermöglichen.

Die große Nachfrage und das knappe Angebot heizen auch die Inflation an. Diese entwickelt sich zu einem ernsten Problem für Unternehmen, vor allem was die Energiekosten anbelangt. Die Geldpolitik der Zentralbanken macht die Lage auch nicht einfacher. Das nächste Problem ist, dass die Löhne über die Inflation angehoben werden sollen, was natürlich die Preise weiter nach oben treiben wird. Und natürlich wird die Verteuerung auch durch politische Maßnahmen wie C02-Steuern, Stichwort „ökosoziale Steuerreform”, vorangetrieben. Die Gefahr besteht, dass wir nun eine Spirale in Gang setzen.

Dem allen gegenüber steht das Positive: Die steirischen Unternehmer strotzen vor Innovationskraft, Mut und Einfallsreichtum. Damit werden sie auch so schwierige Phasen wie diese meistern und wir alle hoffen auf bessere und einfachere Zeiten!

Wir wünschen euch allen etwas Ruhe und Besinnung für das kommende Weihnachtsfest und ein doch erfolgreiches und vor allem auch gesundes Jahr 2022!