FW-Kroismayr-Baier: Weg mit dem Damoklesschwert!

Die Tourismusbranche braucht endlich klare Regeln, auf die Verlass ist! Wir stehen vor einer weiteren schwierigen Saison voller Ungewissheit. Es ist schon 5 nach 12 für die kommende Saison, denn die umsatzstärkste Zeit steht unmittelbar bevor und die Buchungen für die Wintersaison laufen auf Hochtouren. Die jetzt kommunizierten, neuen und noch strengeren Rahmenbedingung sorgen für Unsicherheiten bei Gästen, Betrieben und unseren Mitarbeitern. Unsere Branche nimmt massiv Schaden und es wird bald unmöglich, wirtschaftlich, nachhaltig und zukunftsorientiert zu planen und zu arbeiten.

Die Politik zeigt wieder, dass sie an der Realität vorbei regiert und für die täglichen Anstrengungen unserer Betriebe wenig Verständnis und Einsicht hat. Wir sind Spielball der Politik geworden – Schluss damit!

Wir brauchen

  • endlich Gehör in der Politik! Keine Theoretiker sondern Praktiker müssen gehört werden!
  • konstante Regeln, um wirtschaftliche Planbarkeit zu garantieren
  • eine Umkehr zur positiven Kommunikation und Entkriminalisierung der Branche
  • weg von der Angstmache und der ständigen Lockdown-Drohung
  • Anerkennung und Lösung bzgl. anderer Impfstoffe (zB.: Sputnik)
  • die 5 % MwSt. bis Ende 2022 für eine nachhaltige Erholung der Branche
  • weg mit der 2G-Regel
  • klares Bekenntnis zur Eigenverantwortung
  • Senkung der Lohnnebenkosten, um den Arbeitsmarkt in der Branche wieder stabilisieren zu können

Denn 3G und unzählige andere Restriktionen begleiten uns in der Branche schon monatelang. Wir haben uns arrangiert, Konzepte überarbeitet und gefügt. Wir haben für die kommenden Monate geplant und die vorgegebenen Standards umgesetzt. Doch nun die Überraschung – kurz vor dem Weihnachtsgeschäft – 2 G!

Die Gastronomen sind doch irgendwie immer verantwortlich, da wo einst einfach Hausverstand, Anstand oder Rücksichtnahme zählten, wird ein gesamter Wirtschaftszweig in Geiselhaft genommen. Der Wirt ist verantwortlich, wenn erwachsene und mündige Gäste rauchen, nicht auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung achten. Mancherorts wird sogar vorgeschrieben, welche Gerichte es bei Veranstaltungen geben muss.
Wir sind schuld, wenn die Infektionszahlen steigen oder wenn wir die realitätsfernen Regeln der Regierung umsetzen. Wir sind Sündenbock!
Und nun sind wir wohl auch selbst verantwortlich, dass wir mit einer prekären Arbeitsmarktsituation konfrontiert sind.
In den Foren liest man, wie schlecht die Arbeitsbedingungen sind (wenig Lohn, viele Arbeitsstunden, unregelmäßige Arbeitszeiten,…) Wenn das bei allen Arbeitgebern so wäre, würde es wohl die Branche lange nicht mehr geben. Die viel zitierten schwarzen Schafe gibt es in jedem Wirtschaftszweig.
Unsere Branche stellt sich den Herausforderungen! Mitarbeiter und Arbeitgeber sind Partner! Und wir wissen, welchen Wert sie haben. Sie sind mit uns Motor, Ideengeber, das Lächeln, die Kraft, die wir Unternehmer brauchen. Gemeinsam sind wir Gastgeber, Träumeerfüller und bereiten unseren Gästen mit Engagement und Herzblut schöne, unvergessliche Erinnerungen und Auszeiten.

Das Schaffen von Erlebnissen geschieht dann, wenn unsere Gäste Zeit haben – am Abend, am Wochenende, in den Ferien! Also dann, wenn die Gäste frei haben. Wir können Dienstleistungen nicht lagern oder abspeichern! Wir können Dienstleistung nur in dem Moment an den Gast bringen, wenn er da ist.

Ja – auch wir wünschen uns Auszeiten, Wochenenden und Ferien. Doch dann wäre keiner für unsere Gäste da, um am Sonntag das Schnitzerl zu servieren oder auch das Feierabendbier. Anstatt unsere Arbeitsbedingungen stets schlecht zu reden, braucht es mehr Wertschätzung für dieses Engagement durch unsere Gäste. Es ist schön, als Gastgeber und Mitarbeiter in der Dienstleistungsbranche zu arbeiten. Wir leben dort, wohin unsere Gäste oft lange Wege auf sich nehmen, um die Gegend zu genießen. Wir arbeiten nicht nur da, wir leben und genießen das ganze Jahr die Schönheiten und Annehmlichkeiten ohne lange Wege, flexibel.

Wir entlohnen unsere Mitarbeiter gerecht, weil wir selbst wissen, welchen persönlichen Einsatz es oft braucht. Wir bieten so flexible Arbeitszeiten wie nur irgendwie möglich, weil wir die Situation verstehen. Doch wo sind unsere Mitarbeiter jetzt? Aufgrund der Corona-Erfahrungen der letzten Monate fehlen sie in der gesamten Branche und es ist schlichtweg nachvollziehbar.

Wochen und Monate hat man die Gastronomie und die gesamte Tourismuswirtschaft warten lassen. Zuerst wurden wir wochenlang vertröstet, Mitarbeiter und Arbeitgeber im Unklaren gelassen, wann und wie wir wieder öffnen dürfen. Alle im selben Boot warteten wir auf die Entscheidungen – wir waren und sind es leider immer noch – Passagiere. Unternehmer wurden um ihre Lebensgrundlage gebracht, Mitarbeiter vom Bund im Stich gelassen. Was wir tun konnten, taten wir. Aber unsere Mitarbeiter orientierten sich um. Teils schlechter bezahlte Arbeit wurde angenommen, um wenigstens ein konstantes Einkommen zu haben. Dafür wechselten viele die Branche.

Durch die Unsicherheiten, die die Politik verursacht, haben alle eines gelernt:

Alles ist jederzeit und ohne Vorwarnung möglich! Es ist möglich mit einem Wimpernschlag einer Branche massive Schäden zuzufügen. Viele sind weg aus dem Tourismus und werden nur schwer wieder zurückkehren. Wir brauchen Initiativen, um unseren Mitarbeitern und uns Unternehmern wieder Sicherheit geben zu können.

Wir brauchen klare Taten! Lippenbekenntnisse sind fehl am Platz! Wir sind eine attraktive Branche!