FW-Langthaler/Hufnagl: Hochzeitssaison steht vor der Tür – es geht um 50.000 Trauungen!

Vertreter der Hochzeitsbranche legen Sicherheitskonzept vor und fordern Planungsperspektiven

Bei der heutigen Pressekonferenz in der Niederösterreichischen Hochzeitslocation `Matrimonium Kollnbrunn´ berichtete ein hochkarätiges Podium aus Dienstleistern der Hochzeitsbranche von der aktuellen Problematik der Planungsunsicherheit. Rund 50.000 Hochzeiten stehen heuer an – inklusive einem Überhang aus dem Vorjahr, der durch Stornos und Verschiebungen entstanden ist. „Rund 80 % der Hochzeiten des Vorjahres sind verschoben oder storniert worden. Dabei waren 70 % der Hochzeitslocations bereits zu Beginn der Corona-Pandemie für die Saison 2020 ausgebucht“, berichtet Constantin Witt-Döring von Österreichs größter Internetplattform hochzeit.click.

Für die zahlreichen Dienstleister, die Hochzeiten und deren Gäste betreuen, sei das vergangene Jahr eine Katastrophe gewesen, bestätigt auch Hochzeitsfotograf und Betreiber der Facebookgruppe `Hochzeit Tipps & Tricks´ mit vielen tausenden Followern, Christian Mari. „Für heuer droht ein ähnliches Chaos. Wir haben Ende April und kein Brautpaar und kein Dienstleister weiß, ob und wann Hochzeiten erlaubt werden. Noch so ein Jahr überleben wir nicht“, berichtet Mari.

Die Weddingplannerin und Organisatorin von Hochzeitsmessen, Bianca Lehrner, bringt den emotionalen Faktor der Tragödie ins Spiel. „Die Hochzeit sollte der schönste Tag im Leben sein. Nun stehen die Brautpaare erneut vor den Scherben ihrer Planung und befürchten, ihre lang geplanten Termine verschieben zu müssen – manche bereits zum dritten Mal“, so Lehrner.

Niederösterreichs Obmann der Freiheitlichen Wirtschaft, Reinhard Langthaler, verweist auf die unzähligen Dienstleister, die – vorwiegend regional – eine Hochzeit möglich machen. „Es geht hier nicht nur um Catering, Gasthäuser, Blumen, Dekoration, Fotograf und DJ. Von einer Hochzeit profitiert die ganze Region – vom Weinbauern über den Taxiunternehmer bis zum Hotel; von der Kaufkraft, die durch Geschenke, Gutscheine und Bargeschenken entsteht, ganz zu schweigen“, so Langthaler.

Der Gründer der `Initiative Hochzeit Österreich´ Walter Krenn – per Livestream aus Oberösterreich zugeschaltet – sieht in der Hochzeitsbranche einen Milliardenmarkt, von dem 40 % der Bevölkerung direkt oder indirekt betroffen sind. Er fordert einen Hochzeits-Bonus in Höhe von 50 % für Leistungen im Wert von bis zu 3.000 Euro, die Brautpaare bei Dienstleistern für ihre Hochzeit bestellen. „Das wäre ein angemessenes Schmerzensgeld für die betroffenen Brautpaare und käme direkt den leidgeprüften Unternehmern zu Gute“, stellt Krenn klar.

Um die gewünschte Planungssicherheit zu erlangen, legt Andi Hufnagl, Gastgeber im Matrimonium, Leiter Kommunikation in der FW und Mandatar in der WK-NÖ, ein gemeinsam ausgearbeitetes Sicherheitskonzept vor, das das sichere Abhalten von Hochzeiten ermöglichen soll:

Hochzeiten sind in der Event-Gastronomie ein Spezialfall, der eine sichere Abwicklung und die Gewährleistung, dass lediglich negativ getestete Personen aufeinandertreffen, möglich macht.

Bei Hochzeiten herrschen folgende Rahmenbedingungen:

  • Exklusive Location
  • Geschlossene Gesellschaft
  • Vorher dokumentiertes Personal
  • Nur eingeladene und namentlich erfasste Gästeliste
  • Vorher bekanntes Datum, Start- und Endzeit
  • Jegliche Art der Dokumentation möglich

Aufgrund dieser speziellen Voraussetzungen kann durch entsprechende Vorkehrungen sichergestellt werden, dass lediglich negativ getestete Personen zu dem geschlossenen Kreis Zutritt erlangen. Dies kann auf zwei Arten erfolgen:

  • Personal, Brautpaar und alle Gäste bringen einen frischen, gültigen Test aus der Apotheke mit
  • Personal, Brautpaar und alle Gäste werden unmittelbar vor dem Eintritt in die Location von einem zugelassenen Beauftragten getestet
  • Im Vorfeld wird zudem das Sicherheitskonzept von drei Sicherheitsbeauftragten (je einer vonseiten der Braut bzw. des Bräutigams, einen weiteren stellt die Location) abgesprochen, an die Gäste kommuniziert und nötigenfalls auch kurzfristig auf eventuell neue gesetzliche Vorgaben aktualisiert.

„Somit kann ausgeschlossen werden, dass eine COVID-positive Person in den geschlossenen Kreis eintritt und andere Gäste anstecken könnte“, erklärt Hufnagl.

Bei rigoroser Einhaltung dieses Sicherheitskonzepts und Beachtung der ohenhin gängigen Hygiene-Regeln wären zudem zusätzliche Auflagen wie eine Mindestanzahl von Quadratmetern pro Gast, pauschale Gäste-Obergrenzen, verpflichtendes Tragen des MNS oder vorgezogene Sperrstunden nicht notwendig.

„Die Hochzeits-Saison steht jetzt vor der Tür und wir brauchen jetzt klare Ansagen, wie es weitergeht“, so Hufnagl abschließend.