Reformeifer der Bundesregierung versickert im Sand!

Die Anfang Sommer angekündigte große Reform der Gewerbeordnung droht wieder nur einem „weltfremden“ Novellierungswahn unterzogen zu werden.

„Die Gewerbeordnung hat bereits einen Großteil der Wirtschaft fest im Würgegriff. Immer wieder liest man von skurrilen Absurditäten und bürokratischen Hürdenläufen, die das erfolgreiche Wirtschaften immer schwerer machen. Wir reden schließlich auch von einem hundertfünfzig Jahre alten Regelwerk, welches bereits gut hundert Mal novelliert wurde. Der rot-schwarzen Einheitsregierung fehlt, wie die Vergangenheit schon gezeigt hat, schlicht der Mut für weitreichende Veränderungen. Propagierte Reformankündigungen alleine werden die alltäglichen Probleme der Wirtschaftstreibenden nicht lösen. Es dürfte kein Stein auf dem anderen bleiben, um von einer erfolgreichen Reform sprechen zu können“, verdeutlichte WKÖ-Vizepräsident und Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft/RfW Matthias Krenn.

„Wahrscheinlich wäre es sogar am besten, die heimische Gewerbeordnung nicht zu reformieren, sondern von Grund auf neu zu generieren. Momentan handelt es sich um eine meist völlig unnötige Zugangsbarriere zum Beruf! Prinzipiell sollten nur mehr jene Gewerbe reglementiert werden, deren Ausübung „Leib und Leben“ gefährden und wenn langfristige finanzielle Verpflichtungen damit verbunden sind. Derzeit sind es in Österreich mehr als achtzig Gewerbe, die einen Befähigungsnachweis erfordern. Österreich muss einen wirklich großen Reformschritt wagen, denn auch in anderen Ländern konnte man beobachten, dass eine liberalisierte Gewerbeordnung für mehr unternehmerische Dynamik sorgt und die tägliche Arbeit nicht durch überregulierte Maßnahmen belastet wird“, so Krenn abschließend.