43%‼ beträgt die Abgabenquote für alle, 0%‼ für multinationale Konzerne!

Michael Fürtbauer : „Wir haben die EU bereits vor Jahren auf eine steuerliche Benachteiligung heimischer Unternehmer hingewiesen. Es braucht offensichtlich die USA, um Bewegung in die Sache zu bekommen.“

43% beträgt die Abgabenquote in Österreich. Das bedeutet, dass von jedem Euro der reinkommt, 43 Cent an Steuern und Sozialabgaben zu bezahlen sind. Haben österreichische Unternehmen einen Gewinn gemacht, so müssen sie 25% davon an den Staat abführen. Nimmt sich der Unternehmer den Gewinn aus seiner Firma, so hat er weitere 27,5% zu bezahlen. Insgesamt kommt man so auf eine Steuerbelastung bei einer Gewinnentnahme von 45,63%.

Doch nicht alle Firmen sind gleich! Macht ein multinationaler Konzern Gewinn, so wird mit legalen Steuertricks das Geld dort versteuert, wo es beinahe steuerfrei ist. Beliebt sind dabei Niederlande, Luxemburg, Zypern und Irland. 2020 hatte Amazon so zum Beispiel in Europa einen Umsatzerlös von 44 Milliarden Euro und bezahlte keinen Cent Steuern, im Gegenteil bekamen sie noch eine Steuergutschrift in der Höhe von 56 Millionen Euro. Das ganze bei einer Gewinnsteigerung weltweit.

Nun haben sich die G7 Staaten auf 15% Mindeststeuer geeinigt. Die USA hatten sogar 21% vorgeschlagen. „Vier der G7 Staaten sind EU-Länder und es braucht offensichtlich die USA, um Bewegung in die Sache zu bekommen. Seit Jahren fordern wir eine faire Besteuerung, doch die EU hat bis dato nichts zusammengebracht,“ fasst Michael Fürtbauer, der gf. Landesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft in OÖ die Situation zusammen. Es sei für ihn unverständlich, warum eine derartige Bevorzugung großer Multis nicht schon längst abgestellt worden ist.
„Die heimische Wirtschaft wird seit Jahren steuerlich benachteiligt. Wir haben die EU und die Regierung bereits vor Jahren darauf hingewiesen. Passiert ist nichts,“ so Fürtbauer. Er hoffe, dass es nun endlich zu einer gerechteren Besteuerung komme.