Handel braucht faire Preise und Steuern statt ruinöser Preisdiktate und digitaler Steuerschlupflöcher!

FW-Krenn: Nationale und internationale Konzerne schädigen massiv und tagtäglich österreichische Produzenten und Einzelhändler!  

„Der Markplatz Österreich wird seit Jahren von kartellähnlichen Strukturen diktiert. Schon mehr als 70 Prozent des Lebensmittelmarktes sind in der Hand von lediglich zwei heimischen Konzernen mit ausländischen Miteigentümern. Die gelebte Praxis, Hersteller und Lieferanten mit Preisdiktaten, Jahresvereinbarungen und Kostenbeteiligungen an diverse Karten- oder Bonusprogramme zu knebeln, zeigt die Marktallmacht dieser Kartelle. Kaum ein Produzent oder Zwischenhändler kann sich dagegen wehren, ohne eine Schlechterstellung befürchten zu müssen!“, so der Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft (FW) und WKÖ-Vizepräsident, Matthias Krenn.

Krenn zu diesen Preisdiktaten: „Seit Jahren fordern wir eine Verschärfung der Wettbewerbsregeln zum Schutz der Produzenten und Zwischenhändler. Um diese Unarten besser aufzeigen zu können, braucht vor allem die Wettbewerbsbehörde mehr Handlungsspielraum. Wir wollen generell faire Preise, keine ruinösen Diktate bei Preisnachlässen und keine Nebenabsprachen bei existenzbedrohenden Rücknahmeverpflichtungen. Verhindern müssen wir auf jeden Fall, dass Lebensmittelerzeuger nur dann ihre Produkte liefern dürfen, wenn sie sich den Erfüllungsauflagen für Karten- oder Bonusprogrammen beugen!“, so Krenn zum Thema der unfairen Methoden bei der Preisgestaltung.“

„Heimische Handels-KMU haben auch gegenüber internationalen Konzernen (digital economy) massive Steuernachteile. Fehlende digitale Betriebsstätten, Vereinheitlichungen bei der Bemessungsgrundlage und die Ausnutzung von Steuerschlupflöchern als eCommerce-Monopole führen zu einer nicht mehr länger tragbaren Steuerungerechtigkeit. Es darf nicht sein, dass diese internationalen Konzerne lediglich durchschnittlich nur 9 Prozent an Steuern abführen, während der Steuerdurchschnitt bei den klassischen heimischen Betrieben bei an die 23 Prozent liegt.“, fasst Krenn das vorherrschende Ungleichgewicht zusammen.

„Der heutige Tax Freedom Day muss daher als Anlass genommen werden, auch in diesem Bereich für faire Steuern zu sorgen. Es kann nicht sein, dass internationale Konzerne ihre Steuerschuld schon mit dem 1. Quartal tilgen können und heimische KMU über 200 Tage dafür aufwenden müssen. Auf eine Senkung der Körperschaftssteuer von 25 auf ca. 20 Prozent wird man dabei nicht verzichten können. Auf jeden Fall braucht es eine Umsatzsteuerpflicht sowie eine Digitalsteuer, die sowohl für digitale Konzerne als auch für die Sharing-Economy-Plattformen (Airbnb, booking.com, Uber, etc.) gilt und über die bereits beschlossene Werbeabgabe hinausgeht, um endlich für faire steuerliche Bedingungen zu sorgen.“, so Krenn abschließend.