FW-Krenn: `Arbeitsplatz Österreich´ muss wieder attraktiv für Fachkräfte werden

Nicht nur die Abhängigkeit von Energie-Importen bringt die Wirtschaft in Bedrängnis

Die Bundesregierung wiederholt mantraartig, wie wichtig es sei, sich aus der Abhängigkeit ausländischer Energieimporte zu lösen. Dabei ist die aktuelle Gaskrise hausgemacht: Bundeskanzler und Außenminister des neutralen Österreichs haben voreilig Embargos und Lieferstopps gefordert, ohne Alternativen bereitgestellt zu haben. „Jetzt, wo Russland genau das tut, was unsere Bundesregierung seit Wochen lautstark fordert – nämlich die Gaslieferungen zu reduzieren – verfällt Österreich in Panik. Ausbaden müssen dieses dilettantische Vorgehen die Bürger und die Betriebe“, kritisiert der Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft, KommR. Bgm. Matthias Krenn.

Wenn Österreich schon in Sachen Energieversorgung einen großen Umbruch plane und EU-weit mittragen wolle, müsse im Zuge dessen auch das Problem des Arbeitskräftemangels gelöst werden. Zahlreiche Betriebe in allen Bereichen suchen händeringend qualifizierte Mitarbeiter und müssen wegen Arbeitskräftemangel sogar zusperren. „Das Problem ist hausgemacht. Zu den höchsten Lohnnebenkosten und Steuern kommt die Unsicherheit dazu, die die Bundesregierung in Sachen Corona schürt. Viele Arbeitnehmer wollen gar keine Stelle im Bereich Tourismus annehmen, weil sie sicher sind, dass die Bundesregierung spätestens im Herbst sowieso wieder alles zudrehen wird. So kann man nicht arbeiten“, mahnt Krenn.

Es könne zudem nicht sein, dass zahlreiche Produkte nicht lieferbar seien und die Produktionsketten deswegen stillstehen müssten, nur weil einzelne Teile aus China nicht geliefert werden. „Ob es Halbleiter, Chips, mechanische Komponenten oder elektronische Bauteile sind – wir könnten das alles in Österreich auch selbst produzieren, Arbeitsplätze schaffen und die Umwelt schonen. Wir tun es aber nicht, weil die Arbeitsstunde hier einfach zu teuer und Österreich daher nicht konkurrenzfähig ist. Das muss sich ändern“, stellt Krenn klar.

Die Freiheitliche Wirtschaft fordert neben einer sofortigen Abschaffung der kalten Progression ein Neudenken des `Arbeitsplatzes Österreich´. Senkung der Lohnnebenkosten und Arbeitgeberbeiträge, mehr Netto vom Brutto für Arbeitnehmer, nachhaltigere Ausbildungsmodelle und ein Hinterfragen des Schulsystems, das nach neun Jahren Schulpflicht zigtausende Analphabeten hervorbringt, seien nur einige Eckpunkte der zu treffenden Maßnahmen. Wenn die Betriebe in Zukunft für Energie mehr bezahlen müssen, werde es notwendig sein, auf der Arbeitnehmerseite Kosten zu senken, um die Inflation in den Griff zu kriegen. Das dürfe aber nicht auf Kosten der Mitarbeiter gehen, sondern müsse zu Lasten des Staates passieren, der durch die gestiegenen Energiekosten ohnehin Rekordumsätze einfährt. „Wenn der Wirtschaftsstandort Österreich am Ende des Tages nicht völlig konkurrenzunfähig sein will, muss hier sofort mit der Arbeit begonnen werden“, so Krenn abschließend.