FW-Langthaler: Härtefall-Prüfungen für EPU durch WKO sind reine Schikane

„Wirtschaftskammer vergisst schon wieder, dass sie eigentlich die Unternehmer vertreten sollte“

Tausende Kleinst- und Einpersonen-Unternehmen, die eine Corona-Soforthilfe in Anspruch genommen haben, werden jetzt vom Wirtschaftsprüfer Ernst & Young kontrolliert, ob die gewährte Hilfe auch rechtmäßig war. Soweit so gut. Angesichts der Höhe der ausbezahlten Hilfe von maximal 2.000 Euro und dem mit der Prüfung verbundenen Aufwand stellt sich aber für den Bundesobmann-Stellvertreter der Freiheitlichen Wirtschaft, Reinhard Langthaler, die Frage der Verhältnismäßigkeit. Schließlich müssen Kleinst- und Einpersonen-Unternehmen die 110 Fragen (!) beim Steuerberater ausarbeiten lassen, was in den meisten Fällen Kosten verursacht, die die 2.000 Euro `Hilfe´ wieder anullieren. „Und die Kosten von Ernst & Young zur Auswertung der Antworten wird auch irgendjemand bezahlen müssen. Da fragt man sich wirklich, wem dieser Schildbürgerstreich eingefallen ist“, kritisiert Langthaler.

Als besonders empörend empfinden es die geprüften Firmen, dass nicht etwa das Finanzministerium die Prüfungen in Auftrag gegeben hat, sondern die Interessensvertretung der Unternehmer, die Wirtschaftskammer. „Die WKO betätigt sich hier ein weiteres Mal als Geisterfahrer und arbeitet gegen ihre eigenen Mitglieder. Das ist nicht die Aufgabe einer Interessensvertretung!“, stellt Langthaler klar.

Die Freiheitliche Wirtschaft erwartet eine Stellungnahme der Wirtschaftskammer über die wirtschaftlichen Überlegungen hinter der Überprüfungskampagne, was sie kostet und welche Einnahmen durch erzwungene Rückzahlungen sich die WKO dadurch erhofft. „Unseren Betrieben wurden und werden durch Corona-Maßnahmen, Fachkräfte-, Rohstoff- und Komponentenmangel, Inflation, Energiepreis-Explosion, unterbrochene Lieferketten und neue Steuern und Abgaben die Arbeit schon genug schwer gemacht. Es kann nicht sein, dass jetzt auch noch die eigene Interessenvertretung daherkommt und die Betriebe zusätzlich sekkiert!“, so Langthaler abschließend.