Erste Mega-Gastro-Umfrage der FW: Jeder zweite Wirt würde seine Gäste selbst testen!

Trotz breiter Ablehnung für „Reintesten“ ist Wirten klar, dass es aktuell ganz ohne Testen keine Öffnung geben wird

Die Gastromumfrage der Freiheitlichen Wirtschaft (673 Teilnehmer, März 2021) ist die erste Umfrage, die in der Sparte Tourismus & Freizeit breit angelegt und unabhängig von der Parteizugehörigkeit durchgeführt wurde. Sie zeigt eine klare Ablehnung gegenüber den aktuellen Lockdown-Bestimmungen der Bundesregierung und den kommunizierten möglichen Öffnungs-Szenarien. Lediglich für Diskotheken (69%), Thermen (55%), Hotellerie (42%) und Fitnessstudios (37%) seien Eintrittstests bedingt sinnvoll; ein „Reintesten“ in Schanigärten halten nur 4 % der Befragten Unternehmer für ein sinnvolles Vorhaben.

Die Frage „Ich wünsche mir, dass die Selbst-Schnelltests breit akzeptiert werden und zum Zutritt berechtigen“, beantworten 71,3 % mit Ja. Ein Fünftel wäre sogar bereit, alle Maßnahmen zu akzeptieren, nur um endlich aufsperren zu dürfen. Über ein Viertel ist nicht sicher, ob sich ein Aufsperren unter den bekannten Bedingungen (wie aktuell in Vorarlberg) überhaupt lohnt; 15 % glauben zu wissen, dass es für den eigenen Betrieb so keinen Sinn machen würde. Über ein Drittel fordert ein niederschwelliges Aufsperren ihrer Betriebe, wie es etwa im Handel erlaubt ist.

 

Vorschläge für sicheres Öffnen:

So gut wie alle Betriebe wollen schleunigst aufsperren und das möglichst niederschwellig, weil die Gäste sonst ausbleiben würden. Die Selbsttests spielen in den Antworten eine große Rolle – Zwei Drittel geben ungestützt an, dass die Selbsttests aktuell zum Eintritt in sämtliche Betriebe für 48-72 Stunden ausreichen müssen. Die Unternehmen wünschen sich auch, dass die Bundesregierung den Gästen/Kunden mehr Eigenverantwortung zutraut.

Eintrittstesten:

Rund die Hälfte der befragten Unternehmer wäre bereit, Selbsttests im Lokal/Betrieb anzubieten und deren Echtheit (z.B. mit Firmenstempel auf einem Formular) zu beglaubigen. Mit diesem Selbsttest sollen dann für einen bestimmten Zeitraum (48-72 Stunden) auch andere betriebe (Kino, Friseur, Sport) besucht werden können. Obwohl die Ablehnung gegenüber den Testbarrieren grundsätzlich hoch ist, akzeptieren die meisten Gastronomen, dass es aktuell wohl keine Öffnung ganz ohne Testen geben werde und wollen kooperieren. Ein Fünftel der Befragten wird „sicher keine Selbsttests in seinem Betrieb abnehmen bzw. beglaubigen“.

Umsatzentschädigungen:

26 % geben an, für die durch die Lockdowns entstandenen Umsatzverluste überhaupt nicht entschädigt worden zu sein. Nur 22 % sind zufrieden mit der Höhe der Entschädigung, 51,6 % sagen „Ja, ich bin entschädigt worden – aber nicht ausreichend“.

Immerhin 4 % sind mit dem Fördersystem der Bundesregierung „sehr zufrieden“. „Eher zufrieden“ sind 17,5 %; „eher nicht zufrieden“ 36 % und „ganz und gar nicht zufrieden“ über 43 %.

Die Unzufriedenheit bezieht sich vor allem auf die Förderhöhe. Bei der Abfrage dieser geben zwei Drittel an, für das Überleben ihres Betriebes eine Umsatzersatzzahlung von 50-60 % des verlorenen Umsatzes zu benötigen (Fixkosten inkludiert).

Ausgeglichen ist hingegen die Zufriedenheitskurve bei der Frage nach der erlebten Flexibilität der jeweiligen Hausbank. Hier wurde je ein Drittel „eher flexibel“ bzw. „nicht flexibel“ behandelt; „ganz und gar nicht flexibel“ hat nur ein knapp Fünftel die Zusammenarbeit mit der Hausbank erlebt, fast ebensoviele als „sehr flexibel“.