Beispiel BAWAG zeigt: Umgang von Banken mit KMU wird ein immer größeres Problem

RfW und Österreichische Unternehmerakademie bieten in Kooperation mit namhaften Experten Hilfestellung

Das jüngste Beispiel dafür, wie derzeit mit KMU umgegangen wird, liefert die einstige Gewerkschaftsbank BAWAG. Aus einem internen Schreiben der Bank geht hervor, dass rund 500 Firmenkunden mit Jahresbeginn in ein neues Kundensegment verschoben wurden, berichtet das Wirtschaftsblatt. Bei sogenannten “Portfolio-Kunden” will man vor allem auf einen höheren Ertrag für die Bank achten.

In der Praxis erleben das die betroffenen Unternehmen in Form von Konditionenerhöhungen, zusätzlichen Sicherheiten, Betreuerwechsel und Laufzeitverkürzungen. Besonders betroffen sind offenbar Unternehmen in Westösterreich, wo Schließungen von Bankstellen der BAWAG dazu geführt haben, dass die bewährten Ansprechpartner vor Ort nicht mehr zur Verfügung stehen. Klar erkennbar wurde dies anlässlich des Euro-Kurssturzes gegenüber dem Schweizer Franken sowie anlässlich der Diskussion über Negativzinsen im Schweizer-Franken-Libor. “Es ist ein untragbarer Zustand, dass Unternehmer besonders in so schwierigen Zeiten von einem Tag auf den anderen mit ihren Finanzfragen allein gelassen werden!” so RfW-Bundesobmann Bgm. Matthias Krenn.

Da die Interessensvertretungen von ÖVP und SPÖ auf Grund von Verflechtungen mit dem Bankensektor und daraus entstandenen Abhängigkeiten nicht in der Lage sind, Unternehmen wirksam zu unterstützen und zu schützen, nimmt sich die Österreichische Unternehmerakademie in Zusammenarbeit mit dem Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RfW) dieses Themas verstärkt an. Der RfW hat angesichts der Turbulenzen um den Schweizer Franken bereits im Jänner eine Anlaufstelle eingerichtet, bei der Fragen zu diesem Thema kostenlos beantwortet wurden. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der Bedarf an Hilfestellung beim Umgang von KMU mit Banken so groß ist, dass diese Anlaufstelle ausgeweitet werden muss.

Kunden der ehemaligen Gewerkschaftsbank BAWAG können sich gerne an die Experten wenden, um abklären zu lassen, ob sie weiterhin im betreuten Primekundensegment eingebettet sind oder in das Portofoliokundensegment abgeschoben wurden.