Abwarten und Teetrinken bringen die Wirtschaft nicht wieder in Schwung!
Erstellt am 2020-06-05
FW-Krenn: Investitionen, Konsumanregung sowie Steuersenkungen müssen die Eckpfeiler des Post-Corona-Konjunkturpaketes sein!
„Jeder Unternehmer und Arbeitnehmer leistet seinen Teil für den Wirtschaftsstandort Österreich. Planbare Zukunft, Stabilität, Kontinuität und Rechtssicherheit sind neben einem nachhaltigen Konjunkturpaket die Instrumente für das Wiedererstarken der heimischen Wirtschaft. Der grundsätzliche Tenor muss sein, möglichst viele Insolvenzen und den dauerhaften Verlust von Arbeitsplätzen zu verhindern. Die Wirtschaft und der Staatshaushalt brauchen ein nachhaltiges ONE-STOP-SHOP-Konjunkturpaket, damit der Kreislauf rasch wieder in Schwung kommt und aus einer Rezession keine Depression wird“, so der Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft (FW) und WKÖ-Vizepräsident, Matthias Krenn.
Nach der Krise ist vor der Krise
Alle Maßnahmen der Regierung sind im Ansatz gut, nur gehen sie in puncto Umsetzung, Durchgängigkeit und Effizienz an den realen Bedürfnissen der Unternehmer vorbei. Mit einem Blick über den Tellerrand in die Schweiz wären jetzt nicht so viele Existenzen aufgrund fehlender Umsätze, komplett aufgebrauchter Eigenkapitalreserven und ausbleibender Gelder für die Hilfspakete und Kurzarbeit gefährdet. Sogar die Zurückhaltung der Banken bei Kreditvergaben ist ein Indikator dafür, dass die Finanzwirtschaft eher mit einem Anstieg notleidender Kredite als einer raschen Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität rechnet. Wirtschaft ist nicht auf Slow-Motion getaktet und kommt ohne echte Initialzündungen und Konsumanreize nicht in Schwung. Aktuelle Statistiken belegen, dass kaum eine Branche von sich aus an die Umsatzzahlen von vor Corona anknüpfen kann.
ONE-STOP-SHOP-Konjunkturpaket – bereits jetzt und nicht erst im Herbst!
Bereits ab der zweiten Corona-Woche haben wir gemeinsam mit Unternehmern aller Branchen ein Konjunkturpaket mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Steuern und Nachhaltigkeit erarbeitet und präsentiert. Wenn eine G7-Nation wie Deutschland wesentliche Kernbereiche unseres Programmes nun tatsächlich umsetzt, dann ist das auch für den Wirtschaftsstandort Österreich der einzig richtige Weg:
Wirtschaft neu und frei denken
- keine Bevormundungskultur, dafür Bürokratieabbau in allen Bereichen
- Förderung von Forschung, Entwicklung, Innovation und der Gründungskultur
- Fachkräftemangel innerstaatlich beheben
- Staatshilfen nur mit ausgleichenden Fördermaßnahmen für KMU und Erhalt von Arbeitsplätzen
- Kein Ausverkauf von heimischen Leitbetrieben oder „hidden champions“
- Verankerung Wirtschaft als Staatsziel in die Verfassung
Steuerfairness ohne Neusteuer-Fantasien
- Senkung der Mehrwertsteuer für mehr Konsumanreize
- Vorziehung sämtlicher Steuerreformpunkte und Vereinfachungen
- Entlastung des Faktors Arbeit und Abschaffung der kalten Progression
- Vorsteuerabzug für alle betrieblich genutzten Fahrzeuge
- Abschreibung an die tatsächliche Nutzungsdauer anpassen
- keine neuen Steuern auf bereits versteuertes Vermögen
Mit Regionalität zu mehr Nachhaltigkeit
- Österreich-Gutscheine in Höhe von Euro 1.000 pro Person für Einkäufe und Urlaube in der Region
- Förderung bzw. Kofinanzierung von nachhaltigen, regional getätigten Investitionen für den Wiederaufbau, Digitalisierung sowie Sachgütern „made in Austria“
- Reparaturbonus für einen nachhaltigen Umgang mit begrenzten Ressourcen sowie Umtauschprämien für energieeffizientere Produkte
- Standortattraktivierung, um Lieferketten und Produktion verstärkt zurück nach Österreich holen
- Berücksichtigung regionaler Unternehmen auch bei öffentlichen Aufträgen
„Die Zeit des Abwartens, Teetrinkens sowie der 100-Tage-Planungen muss angesichts der anrollenden Pleitewelle und des Zusteuerns auf eine tiefe Rezession vorbei sein. Alles, was es braucht, darf nicht zu einem Werbeslogan verkommen, sondern muss sofort Niederschlag finden. Das Handeln von heute bestimmt die Zukunft von morgen! Wir brauchen klar definierte Zielsetzungen, Zeitpläne und politisches Verantwortungsbewusstsein, um den Kraftakt zu stemmen, damit wir gemeinsam die Wirtschaft wieder auf das Vor-Corona-Level bringen“, so Krenn abschließend.