FW-Fürtbauer: Zeit gekommen, die Wirtschaftskammer wieder ordentlich zu reformieren!

Letzte größere Reform der Wirtschaftskammer liegt bereits über zwei Jahrzehnte zurück!

Die letzte wesentliche Reform der Wirtschaftskammer liegt nun über 20 Jahre zurück. Im Jahr 2000 wurden die internen Strukturen und Aufgabenverteilungen umgekrempelt und die Anzahl der Fachverbände und Fachgruppen wurde um rund 30 % reduziert. Doch die zentralen Probleme der Organisation der Interessensvertretung blieben bestehen.
Ein deutlicher Indikator dafür ist die dramatisch gesunkene Wahlbeteiligung. Während sie im Jahr 2000 noch bei 53,5 % lag, fiel sie bis 2020 auf alarmierende 33,7 %. Das ist ein klares Signal dafür, dass viele Mitglieder sich nicht ausreichend vertreten fühlen.
Die Interessensvertretung wird weiterhin von oben herab gesteuert (auch die parteipolitische Einmischung in die Fachgruppen ist unverändert), ohne den einzelnen Branchen den notwendigen Raum zu geben. Glaubt man denn beispielsweise wirklich, dass sich die Mitglieder der Fachgruppe „Gewerbliche Dienstleister“, die von Agrarserviceunternehmern über Callcenter bis hin zu Sicherheitsfachkräften über 20 verschiedene Berufsgruppen vereint, gut vertreten fühlen?
Die Wahlbeteiligung von rund 30 % spricht ebenso eine deutliche Sprache: Es besteht dringender Modernisierungs- und Reformbedarf.
Die Struktur und das Procedere der Wirtschaftskammerwahl verhindert, dass das Wirtschaftsparlament oder der Präsident, bzw. Präsidentin direkt gewählt werden können. Stattdessen werden die wichtigsten Funktionäre durch ein mathematisches Verfahren bestimmt, was den Willen der Basis kaum berücksichtigt.

FW OÖ-Landesobmann Michael Fürtbauer dazu: „Das muss sich umgehend ändern! Es ist wieder höchste Zeit, die Wirtschaftskammer zu reformieren und sie damit wieder attraktiver und transparenter zu machen. Wir brauchen eine Reform, die sicherstellt, dass die Fachgruppen ihre Interessen direkt vertreten können. Die Mitglieder müssen sich umfassend repräsentiert fühlen und motiviert werden, aktiv in den Fachgruppen der Wirtschaftskammer ohne parteipolitische Punzierung mitzuarbeiten.“

Es ist unerlässlich, dass die Wirtschaftstreibenden direkt in Form von Generalsversammlungen bestimmen sollen, wer ihre Interessen vertritt und durch Direktwahl die Mitglieder des Wirtschaftsparlamentes und des Präsidenten bzw. der Präsidentin, die parteipolitische Ausrichtung der Kammer festlegt.

„Daher fordert die Freiheitliche Wirtschaft die Einrichtung einer Reformgruppe, die ein Konzept entwickelt, um die Wirtschaftskammer zukunftsfit und für ihre Mitglieder attraktiver zu gestalten. Der Schwerpunkt sollte darauf liegen, die Wirtschaftstreibenden aktiv in den Interessensvertretungsprozess einzubeziehen und die Kammer offener, zugänglicher und transparenter zu machen. Diese Reformgruppe soll Vertreter unterschiedlicher Sparten, Branchen, Wahlwerber und Mitarbeiter umfassen, um eine entsprechende Breite abzudecken“, so Fürtbauer abschließend.