Antrag-WIPA: Leistung muss sich wieder lohnen!

Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die für die Erhaltung unseres hohen Wohlstandsniveaus Voraussetzung sind, verschlechtern sich sukzessive. Zu lange wurde diese Negativentwicklung übersehen, weil gerade Europa von jenen Ressourcen zehren konnte, die es vor allem in der Nachkriegszeit unter guten marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und mit Arbeitszeiten von deutlich über 40 Wochenstunden erwirtschaftet hat. Unser allgemeiner Reichtum ist durch Fleiß, Innovation und große Anstrengungen entstanden.

Heute träumen manche Politiker und Bürger von der Viertagewoche, sechs Wochen Mindesturlaub, Teilzeitjobs, Homeoffice, Bildungskarenz, einem bedingungslosen Grundeinkommen – kurz – von einem möglichst arbeitsfreien Leben. Gedanken darüber, woher das Geld dafür kommen soll, machen sich die Leistungsempfänger nicht. Seit einigen Jahren kann Europa seinen Wohlstand nur noch mit finanziellen Pyramidenspielen und der EZB Schuldenpolitik aufrechterhalten. Diese Mittel sind angesichts der aktuellen Krisen nun erschöpft und ausgereizt und es braucht ein rasches Umdenken. Wir müssen wieder die Leistungsträger in den Mittelpunkt stellen.

Leistung muss sich wieder lohnen und wir fordern eine Renaissance des Arbeitsmarktes und der Entlohnung. Wir wollen wieder mehr Menschen in Arbeit bringen, ihr Selbstwertgefühl steigern und ihnen eine sichere Zukunft ermöglichen. Wer bereit ist mehr zu arbeiten, soll auch steuerlich entlastet werden. Wir brauchen jeden, der bereit ist eine Säule des Wohlstandes zu sein und das geht nur wenn die Politik die Rahmenbedingungen für eine „Rückholaktion der Leistungswilligen“ sicherstellt.

 

Aus diesen Gründen stellen die nachstehenden Delegierten folgenden

ABÄNDERUNGSANTRAG:

Der Präsident sowie die Organe der WKÖ werden dringend aufgefordert, an die Bundesregierung bzw. an die dafür zuständigen Bundesminister für Finanzen und Wirtschaft und Arbeit heranzutreten, um eine Rückkehr in den Leistungsberuf attraktiv zu machen, und folgende Forderungen umzusetzen:

  • Ausbau und Forcierung der überregionalen Vermittlung von Arbeitskräften
  • Aufwertung, verbesserte Qualifizierung und Stärkung der Lehre u.a. mittels Übernahme der Ausbildungskosten
  • Maßnahmenpaket zur Attraktivierung einer Vollzeitbeschäftigung statt Teilzeit
  • Einführung eines degressiven Arbeitslosengeldes
  • eine Reduktion bzw. Streichung der Lohnnebenkosten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, wenn nach dem Pensionsantritt eine neuerliche Beschäftigung aufgenommen wird,
  • ein Förderpaket für alle jene Wirtschaftsbranchen, wo dringend qualifiziertes Personal gesucht wird, um die Expertise und Erfahrung von Pensionisten in den Arbeitsmarkt zurück zu holen.
  • Die Beseitigung (d.h. Reduktion und Vereinfachung) aller bürokratischen und finanziellen Hürden und Vorschriften, um nach dem Pensionsantritt eine eingeschränkte, berufliche Tätigkeit ausüben zu können.