Illegale Praktiken ausländischer Baufirmen ruinieren den guten Ruf unserer Baubranche!

BO-Krenn: Lohndumping durch unfair niedrig gehaltene Lohnnebenkosten schadet der heimischen Wirtschaft enorm!

„An und für sich wirkt sich das momentane gute Wirtschaftsklima auch auf die Baubranche aus. Die Auftragsdaten, der hohe Beschäftigungsgrad und der Rückgang an Insolvenzen bestätigt den begonnenen Wirtschaftskurs der türkis-blauen Regierung der letzten Jahre. Bauunternehmer und Bauherren haben Mut geschöpft und investieren in die Zukunft. Wermutstropfen dabei bleibt, dass es nach wie vor genug Fälle von Lohn- und Sozialdumping seitens ausländischer Entsendeunternehmen gibt“, so der Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft (FW) und WKÖ-Vizepräsident Matthias Krenn.

Krenn weiter: „Wurden Unterentlohnungen lediglich zu 0,77 Prozent bei inländischen Bauunternehmen festgestellt, so liegt der Wert bei ausländischen Unternehmen bei 40 Prozent. Verursacht wird das durch die neue EU-Entsenderichtlinie, die eigentlich Arbeitnehmer, Unternehmer und den EU-Binnenmarkt vor einer Ost-Westspaltung und dem Sozialdumping schützen sollte. Als negatives Beispiel ist hier das EU-Mitgliedsland Slowenien anzuführen, wo bei Entsendungen die Berechnungsgrundlage für die Sozialversicherungsbeiträge mit einem niedrigen fiktiven slowenischen Lohn angesetzt wird und darüber hinaus noch die Möglichkeit einer weiteren Reduzierung besteht. So zahlen dort Arbeitgeber unter Ausnutzung dieser „Beihilfenregelung“ durchschnittlich an die 250 Euro pro Arbeitnehmer weniger an Sozialabgaben als vergleichsweise österreichische Handwerksbetriebe. Das schafft einen immensen Wettbewerbsnachteil bei Ausschreibungen, verschärft den Arbeitsmarkt und bringt eine ganze Branche in Verruf!“

„Ein Grundprinzip des EU-Binnenmarktes ist das Anbieten von Dienstleistungen in anderen EU-Ländern. Diese Grundfreiheit erachten wir als wichtig. Daher muss für alle gelten: Gleicher Lohn und Lohnnebenkosten für gleiche Arbeit am gleichen Ort. Diesen Ansatz haben wir immer gefordert und sahen daher die EU-Entsenderichtlinie als Lösung für die Wiederherstellung der Chancengleichheit. Die nun gelebte slowenische Praxis mit dem Lohnnebenkostendumping widerspricht dieser EU-Richtlinie. Aus all diesen Gründen fordern wir schon seit Jahren mehr Schutz für heimische Unternehmen und erwarten von der künftigen Regierung sofortige Maßnahmen gegen diese Wettbewerbsverletzungen“, so Krenn abschließend.