Wienwert-Insolvenz im Interesse der Kleinanleger vermeiden!

BGF Lengauer: Rolle der Anlegerplattform Cobin Claims und der SPÖ sind zu hinterfragen!

„Eine Insolvenz des Immobilienunternehmens Wienwert Holding sollte noch in letzter Minute vermieden werden. Solange der Konkurs-Antrag nicht eingebracht ist, wäre es von größtem Interesse für die vielen Kleinanleger, mit der Wienwert-Geschäftsführung wegen einer außergerichtlichen Einigung ins Gespräch zu kommen. Zu hinterfragen sei in diesem Zusammenhang die Rolle des Anlegervereins Cobin Claims, deren Veröffentlichung einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft offensichtlich eine Eigendynamik ausgelöst hat. Auch die Verantwortung von Wiener Gemeinderäten der SPÖ und eines Vertreters der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes sollte in diesem Fall untersucht werden!“ fordert der Bundesgeschäftsführer der Freiheitlichen Wirtschaft Ernst Lengauer.

BGF Lengauer: „Nach Bekanntwerden der Ankündigung der Geschäftsleitung der Wienwert Holding, einen Insolvenzantrag für das Unternehmen zu stellen, haben sich zahlreiche Kleinanleger um Hilfe an uns gewandt. Tatsache ist, dass der Vorstand der Wienwert AG seither jegliche Informationen zur tatsächlichen wirtschaftlichen Lage verweigert und auch der Antrag noch nicht eingebracht wurde. Aus Sicht eines Finanzexperten, den wir zu Rate gezogen haben, wäre ein Konkurs-Antrag zum jetzigen Zeitpunkt nicht zwingend notwendig und auch nicht im Sinne der Kleinanleger. Es wäre vermutlich sinnvoller, mit den Anlegern über eine Aussetzung der Tilgung zu verhandeln und lediglich die Zinsen zu bezahlen. Vorausgesetzt die Liquidität für die Zinsen ist vorhanden! Gerade bei einer Insolvenz kommen zu den Kosten der Gesamtüberschuldung in Höhe von rund 35 Millionen Euro noch die Kosten für Anwälte auf beiden Seiten und Gerichtsverfahren hinzu. Genau diese Kosten verringern jedenfalls die Konkursmasse und gehen damit in jedem Fall zu Lasten der Kleinanleger. Dazu kommt, dass mit dann erforderlichen Notverkäufen und die dabei zu erzielenden Erlöse deutlich geringer ausfallen als bei marktüblichen Konditionen. Während die Gläubigerbanken daraus ihre Ansprüche dennoch weitestgehend abdecken können, bleibt für die Kleinanleger in einem solchen Fall nichts mehr übrig. Von den dann bei Gericht zu klärenden Schuldzuweisungen haben die kleinen Anleger, die sonst ihr Geld nur auf das Sparbuch legen, nichts.“

Rolle von Cobin Claims soll die Staatsanwaltschaft klären

„Zu hinterfragen ist die Rolle der Anlegerplattform Cobin Claims und jene der Wiener SPÖ. Cobin Claims, vom jetzigen Liste-Pilz-Mandatar Peter Kolba mitbegründet, hat offensichtlich ohne Auftrag von Anlegern eine Sachverhaltsdarstellung an die Korruptionsstaatsanwaltschaft geschickt, die es zwar zu klären gilt, die jedoch für Anleihengläubiger – mangels Privatbeteteiligtenanschluss – nicht relevant ist. Die Veröffentlichung dieser Sachverhaltsdarstellung eine Woche vor der letzten Anleihenzeichnung hat jedenfalls eine Eigendynamik ausgelöst, die den Kleinanlegern im Insolvenzfall viel Geld kosten kann. Die Frage ist, wie diese Sachverhaltsdarstellung den Weg in die Medien gefunden hat. Es ist jedenfalls zu hinterfragen, ob eine Plattform, die sich selbst als „Freiwillige Anleger-Feuerwehr“ sieht, zugleich ungefragt als „Brandbeschleuniger“ agieren kann. Diese Form der Akquisition von Anlegern ist fragwürdig und daher wird es von unserer Seite her eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft geben. Auch die Rolle jener SPÖ-Gemeinderäte und des Vertreters der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst im Beirat der Wienwert AG sollte geklärt werden. Es fällt schwer, Kleinanlegern Vorwürfe wegen des Investments bei Wienwert zu machen, wenn die SPÖ-Gemeindepolitiker in einem Beirat den falschen Anschein verstärken, die Stadt Wien stünde hinter diesem Projekt!“, so Lengauer abschließend.