Für einen gesunden Wirtschaftsstandort

Fachkräftenachwuchs durch duale Ausbildung sicherstellen

Das Erfolgsmodell der dualen Ausbildung in Berufsschule und Betrieb bietet zahlreiche Vorteile wie die Kombination von theoretischem Wissen und berufspraktischer Anwendung des Erlernten sowie einen fließenden Übergang von der Schule in das Berufsleben. Leider ist es in den letzten Jahren zu einem Rückgang bei Ausbildungsbetrieben und Lehrabsolventen gekommen, da die Politik lange versäumt hat, die richtigen Akzente zu setzen. Wir fordern daher ein Umdenken hin zu mehr Wertschätzung für Lehrberufe und Erleichterungen für ausbildende Betriebe. Ein erster Schritt wurde mit der Gleichstellung im Qualifikationsniveau von Meister und Bachelor getan, als nächstes sollte das Erfolgsmodell „Blum-Bonus“ wiederbelebt und Ausbildungsbetrieben ein pro Lehrling nach Lehrjahr abnehmend gestaffelter Unterstützungsbetrag gewährt werden, gegebenenfalls ergänzt durch eine Prämie bei Erreichen eines Qualifikationsnachweises in der Mitte der Lehrzeit und bei Bestehen der Lehrabschlussprüfung. Dies ist wesentlich günstiger und aufgrund der frühzeitigen Einbindung in den Betrieb auch effektiver als die überbetriebliche Lehrausbildung.

Wirtschaftliche und digitale Bildung ausbauen

Unternehmerisch tätig zu werden, erfordert neben Entschlossenheit, Mut und Optimismus auch Kenntnis der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Grundstein dafür wird bereits in den Schulen und Berufsschulen gelegt. Umso wichtiger ist es daher, frühzeitig das erforderliche Basiswissen in Betriebswirtschaft, Buchhaltung, Steuern und Recht zu erwerben sowie den sicheren Umgang mit EDV und digitalen Medien zu erlernen. Aus dem Schulalter herausgewachsene Personen sollen nach der Devise „Lebenslanges Lernen“ Bildungschancen im Rahmen von Fortbildungen, etwa in Volkshochschulen und Wirtschaftsförderungsinstituten verstärkt wahrnehmen. Wurde eine bestimmte Anzahl an Kursen erfolgreich abgeschlossen, kann ein „Unternehmer-Pass“ ausgestellt werden. Dieses Zertifikat bescheinigt grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten in den Bereichen Wirtschaft, Recht, Finanzierung, Englisch, Digitales und Verhandlungsführung und stärkt das Vertrauen potenzieller Geschäftspartner und Investoren in die Person des Unternehmers und das Vorhaben.

Moderne Infrastruktur für einen starken Standort

Eine gute Verkehrs-, Energie- und Kommunikationsinfrastruktur ist ein zentraler wirtschaftlicher Standortfaktor. Die gute Anbindung von Österreich an transeuropäische Verkehrswege und das Zusammenspiel der Verkehrsträger Straße, Schiene, Wasserstraße, Luftfahrt sind für unsere heimischen Betriebe ein Wettbewerbsvorteil und auch im Rennen um ausländische Investitionen und Betriebsansiedlungen ein wichtiges Asset. Um den Wirtschaftsstandort Österreich weiter zu stärken, begrüßen wir den Plan einer entsprechenden Staatszielbestimmung sowie die jüngste UVP-Novelle und das Standortentwicklungsgesetz, welche eine raschere Abwicklung von Genehmigungsverfahren ermöglichen werden. Jetzt müssen mit dem flächendeckenden Breitbandausbau im Rahmen der 5-G-Strategie und dem Ausbau der E-Mobilität mitsamt entsprechender Netz-Infrastruktur weitere Maßnahmen zur Attraktivierung des Standorts ergriffen werden.

Forschung und Entwicklung als Motor für Fortschritt

Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind Investitionen in die Zukunft. Schon jetzt belegt Österreich im EU-Vergleich mit Forschungsausgaben von etwa 3,2% des BIP den zweiten Platz. Von den 12,3 Milliarden Euro werden fast 50% von heimischen Unternehmen investiert, 16% von internationalen Unternehmen mit Forschungsstandorten in Österreich und nur ein reichliches Drittel vom Staat. Wir begrüßen die Erhöhung der Forschungsprämie, eine Möglichkeit der steuerlichen Rückvergütung von nun 14% der F&E-Aufwendungen, doch machen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen noch zu wenig von dieser Möglichkeit Gebrauch. Daher gilt es, diese gezielt zu informieren und etwaige bürokratische Hürden abzubauen.