Bildungsreform: Wo bleibt der große Wurf?

Konkrete Antworten zur Schulorganisation und Schulautonomie werden wieder unbeantwortet bleiben. Streitereien waren der Kommission wichtiger als nachhaltige Reformen.

„Wir brauchen tatsächlich ein von zerstreuter Steuerung befreites Bildungssystem. Schulautonome Entscheidungen müssen vor der komplexen und undurchsichtigen Kompetenzsplittung stehen. Bildung muss schlank und effizient gestaltet werden. Es kann nicht sein, dass in Zeiten des Fachkräftemangels darüber nachgedacht wird, ob fachspezifische Schultypen, wie die HTL, eingestellt werden! Eine zentrale Steuerung der Bildung ist schlicht illusorisch. Im Sinne der Ökonomie ist es notwendig einen grundlegenden Wirtschafts- und Finanzunterricht zu etablieren. Ebenso bedarf es Reformen im Elementarschulbereich und bei den „Zubringerschulen“ für die Lehrlingsausbildung. Fehlende Grundkenntnisse, wie beim Lesen und Schreiben aber auch Orientierungslosigkeit bei der Wahl des Lehrberufes zeigen den dringenden Handlungsbedarf, der keinen Aufschub mehr erlaubt“, erklärte WKÖ-Vizepräsident und Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft/RfW Matthias Krenn.

„Eine bedrohliche finanzielle Situation im Bildungsressort, wo knapp 340 Millionen Euro im Budget fehlen und ein Vizekanzler der das Bildungskapitel lapidar mit „Eine Sensation wird nicht kommen“ analysiert, sagt einiges über die am 17. November zu erwartenden Ergebnisse der Bildungsreformkommission aus. Die personelle und auch finanzielle Autonomie der Schulen wird wieder mit einem SPÖVP-Konsens enden, der, wie in vielen anderen Fällen auch, keine großartigen Veränderungen bringen wird“, verdeutlichte Krenn die Fehlentwicklung.