Steuern und Abgaben unter der Lupe

Österreich zählt zu den Ländern mit einer der höchsten Steuerbelastungen der Welt. Zudem ist das österreichische Steuersystem im internationalen Vergleich hochkomplex und für die Finanzverwaltung schwer administrierbar. Statt über neue und zusätzliche Einnahmequellen zu diskutieren, braucht es neue Konzepte.

Der Wirtschaftsstandort Österreich leidet nicht unter einem Einnahmen- sondern unter einem Ausgabenproblem. Im EU-Vergleich erreichen viele Länder mit deutlich weniger Steuern und Abgaben das Leistungsniveau Österreichs. Die Sozialbeiträge machen ein Drittel (34 Prozent) der Abgaben aus, während es im OECD-Vergleich nur ein Viertel  ist, (26 Prozent).

Höher als in Österreich sind die Steuern und Sozialabgaben in Dänemark, Frankreich, Belgien, Finnland, Schweden und  Italien. Deutschland liegt mit 37,6 Prozent auf Rang 12. Durch die am 1. Jänner 2016 in Kraft getretene Steuerreform und das starke Wirtschaftswachstum ist die österreichische Abgabenquote etwas gesunken. Das verdeutlicht die Übersicht der OECD.

Im  internationalen Vergleich liegt Österreich mit einer Steuer- und Abgabenquote von ca. 42,7 Prozent allerdings immer noch im Spitzenfeld, genauer auf Rang 7 hinter Italien. Die neue Bundesregierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Steuer- und Abgabenquote  in Richtung 40 Prozent zu senken und das Steuerrecht zu vereinfachen. Laut Prognose der WKO wird die Abgabenquote im Jahr 2018 die 42,3 Prozent Marke erreichen.

Die EcoAustria-Analyse zeigt: Gelingt eine Senkung der Abgabenquote in Richtung 40 Prozent durch eine Reduktion der Dienstnehmer- und Dienstgeberabgaben, der Einkommens- und Körperschaftssteuer von 2018 bis 2022 um insgesamt 3,4 % des BIP -, so würden Investitionen, Beschäftigung und das Bruttoinlandsprodukt deutlich ansteigen.